Nun hat der Winter auch Südhessen erreicht. Die Aktivitäten in unserem Verein beschränken sich auch auf die am Wochenende stattfindende Werkstattarbeit. Besondere Aufmerksamkeit benötigt dabei unser über vierzig Jahre alter Motorsegler, die ASK 16. Bei der Sichtkontrelle des Höheruders stellte sich heraus, dass die Endleiste der Höhenruderflosse Lackschäden aufwies. Also hieß es, Lack abschleifen, die Endleiste der Flosse auf eventuelle Wasserschäden prüfen und einen von der Feuchtigkeit angegriffenen Steg auswechseln, um größeren Schaden vorzubeugen. Bis zu Saisonbeginn wird auch unser Oldtimer fertig sein, mit dem zwei Fliegerkameraden eine große Skandinavientour im Sommer planen.
Winterzeit – Werkstattzeit
Alle Jahre wieder treffen wir uns ab dem 1. November in unser Werkstatt auf dem Heppenheimer Segelflugplatz zur Winterarbeit. Während am heutigen Tag die Hangflieger im Regen sich auf den unterschiedlichsten Außenlandeplätzen tummelten und ein Bad im Regen nahmen, wurde in der trockenen und warmen Werkstatt an unserer Regent gearbeitet, denn diese soll im Januar zur Jahresabnahme in die Werft nach Mosbach Lohrbach geflogen werden, damit diese rechtzeitig zu Saisonbeginn zum Schleppen zur Verfügung steht. Viele fleißige Hände waren heute aktiv.
Deutscher Segelfliegertag in Braunschweig
Traditionsgemäß findet am ersten Novemberwochenende immer der Deutsche Segelfliegertag statt. Dieses Jahr traf man sich an der Technischen Universität in Braunschweig. Aus unserem Verein war eine kleine Delegation dorthin gereist. Von den bekannten deutschen Segelflugzeugherstellern war nur die Fa. Lange vertreten, die ihre Antares mit der TurbovBersion präsentierte. Aufsehen erregte die Firma MD, die die südafrikanische Konstruktion JS 1 aus Südafrika mit einem Jet Triebwerk musterzugelassen präsentierte. Aus Tschechien war man mit der HpH 304 Shark ebenfalls mit Jet Triebwerk zugegen. Namhafte Zubehörbetriebe zeigten ihre Neuentwicklungen. Von Bedeutung für unseren Verein war die Ehrung der Pilotinnen und Piloten, die in der vergangenen Saison Hervorragendes erreicht hatten. In diesen Kreis durfte sich unser Segelflugrefernt Jürgen Rusch einreihen, der in der 18. Meter Klasse national deutscher Streckenflugmeister wurde. Aus der Hand der Bundeskommissionsvorsitzenden Segelflug Frau Dr. Meike Müller durfte er die Siegerurkunde entgegennehmen.
Herbstausflug zur Dahlemer Binz oder auch der Herbst hat seine schönen Flüge
Manche Herbstwetterlagen ermöglichen Motorseglerpiloten unverhoffte Streckenflüge. Gestärkt mit den zwei Capuccinos eines Heppenheimer Eiscafes komme ich am späten Samstagvormittag auf den Heppenheimer Segelflugplatz, werde von Clubkameraden gefragt, ob man mit zur Dahlemer Binz fliegen möchte, organisiert einen Copiloten, denn zu zweit fliegt sichs schöner, bereitet sich intensiv mit einem Wetter- und NOTAMbriefing sowie mit dem Kartenstudium auf den Flug vor, beruhigt die Skeptiker und fliegt von Heppenheim nach Westnordwest. In der Oberrheinischen Tiefebene liegt in Bodennähe noch feuchter Dunst, der im Süden des Hunsrücks und des Taunus zu Wolken kondensiert, die man locker überfliegen kann. Im Norden ist bereits das über 50 Kilometer entfernte Koblenzer Becken zu sehen, weit hinter uns wacht der Große Feldberg, der höchste Berg des Taunus, die Ausweichflugplätze links und rechts des Kurses sind anfliegbar. Mein Sitznachbar ist schon fleißig am Fotografieren. Nach siebzig Minuten Flugzeit werden wir am Landeort von Klaus und Uwe erwartet, die mit der Jodel vorausgeflogen sind. Dass man gemeinsam nun über das schöne Flugwetter schwärmt, ist nicht anders zu erwarten, denn man sah die Braunkohlekraftwerke in der Kölner Bucht, der "Lange Eugen" war zum Greifen nah. Auf dem Rückflug erkennt man bereits vom Nürburgring den ca. 80 Kilometer entfernten Nahedurchbruch zum Rhein.
Jürgen ist Deutscher Meister im Streckensegelflug
Einen tollen Erfolg konnte Jürgen Rusch mit seiner ASH 26E in der Flugsaison 2014 in der 18 Meter Klasse einfliegen. MIt drei FAI Dreiecken errang er in der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug den ersten Platz. Seine größte hierbei geflogene Strecke fand am 17. Juli statt, betrug 888 km und führte vom Startort Heppenheim über den Odenwald nach Regensburg, weiter über die Schwäbische Alb an den südlichsten Zipfel des Schwarzwaldes und anschließend wieder nach Heppenheim. Die Gesamtflugdauer betrug dabei 9 Stunden und 38 Minuten. am 21. Juli gelang ihm noch einmal ein ähnlicher Flug, über den er berichtet:"Bei Regensburg geriet ich in leichten Regen, die Sonne war kaum noch zu sehen. Auf der Schwäbischen Alb wurde das Wetter zwar wieder besser, aber je näher ich an den Schwarzwald kam, lösten sich die schönen Cumulus-Wolken auf. Die Thermik war zwar da, aber wo? Im Südschwarzwald dann das Gegenteil: Aus den Cumulus wurden mächtige Gewitterwolken. Mit Glück und Geschick konnte ich die Wende umfliegen und den Heimweg antreten. Es war schon spät, die Thermik im Kraichgau war schon fast eingeschlafen. Es war sehr spannend, aber mit der Erfahrung vergangener Flüge konnte ich nach Hause fliegen."
Wir gratulieren unserem Deutschen Meister und wünschen ihm allzeit schöne Flüge.
Halt in Heppenheim
Unser Clubmitglied Eberhard Riethmüller aus Heppenheim, der an Multipler Sklerose erkrankt ist, hatte vergangenes Wochenende Besuch aus Frankreich. Eine Gruppe französischer Radfahrer, von denen fünf an MS erkrankt sind, machten auf unserem Segelflugplatz Station. Eberhard hatte sie, bevor sie über Amberg in der Oberpfalz nach Prag weiterfahren, zu Rundflügen über unsere Heimatstadt eingeladen. Dankbar wurde dieses Angebot angenommen.
Durchwachsenes Wetter am TdoT
Der Wettergott war uns nicht gerade gnädig gestimmt, als wir uns mit unserem Tag der offenen Tür am 12. und 13. Juli der Öffentlichkeit präsentierten. Während wir am Samstag noch unser vorbereitetes Programm präsentieren konnten, war der folgende Tag von Improvisation und Organisationstalent geprägt.
So konnten wir am Samstag eine Flugschau präsentieren, die mit Segelkunstflügen und dem Vorfliegen der Hauptattraktion der Hütter H 28, die bereits 1936 von seinem Namensgeber konstruiert wurde und von Werner Kaluza innerhalb von vier Jahren mit 2000 Arbeitsstunden flugfertig gebaut Der Flugzeugschlepp hinter der gelben Piper PA 18 erinnerte an die Zeit, in der im Flugzeugbau Holz und Leinen die vorwiegenden Baumaterialien waren. Mit mit ihrem perfektionierten Kunstflugprogramm die Zuschauer zu begeistern. Sowohl samstags und sonntags zeigten die Modellflieger des Sportfliegerclubs Darmstadt, welche bautechnischen und fliegerischen Talente in ihnen stecken. Unter anderem zogen sie mit dem Modell eines Eurofighters, der von einem kleinen Jettriebwerk angetrieben wurde, die Zuschauer an beiden Tagen in ihren Bann.
Unser Gastflugprogramm wurde zahlreich angenommen.
Zwei Flugsimulatoren, eine reichhaltige Tombola, ein Kinderquiz sowie eine Hüpfburg ergänzten das Angebot. Unsere Cafeteria fand regen Zuspruch.
Hessenflieger in Heppenheim
13 Flugzeugbesatzungen aus Hessen und Brandenburg trafen sich am vergangenen Samstag in Limburg Elz, um anlässlich des Hessentags in Bensheim unseren Segelflugplatz als Ziel anzusteuern. Bereits bei der Ankunft am Startort mussten die Besatzungen mit einer Ziellandung ihr Können beweisen. Nachmittags, ab 13.30 Uhr, ging es dann in Abständen los nach Heppenheim.
Entsprechende Zeitvorgaben verpflichteten die Pilotinnen und Piloten zu genauen Kurs- und Geschwindigkeitsberechnungen, falsche Überflugzeiten der an Hand von Luftbildern zu findenden Wendepunkte und Landschaftsmerkmale ergaben Strafpunkte. Ein in der Nähe der Heppenheimer Platzrunde gelegener Meldepunkt musste zu einer genauen Uhrzeit angeflogen werden.
Die Ziellandung auf unseren Flugplatz beanspruchte noch einmal das Können der Pilotinnen und Piloten der ankommenden Flugzeuge. Mitglieder unseres Vereins fungierten dabei als Wertungsrichter.
Eddy ist jüngster Pilot
Zum jüngsten Scheinpiloten avancierte unser Nachwuchsflieger Eddy, der am vergangenen Samstag seine Prüfung zum Segelflugpiloten erfolgreich bestand. Unser Verein freut sich mit ihm und wünscht ihm weiterhin schöne Flüge.
Höhenflüge zu Saisonbeginn
Nach langer Winterarbeit starteten wir in der Osterwoche mit einem Fliegerlager in die neue Flugsaison. Dabei stand unsere Jugendgruppe, die die Flugwoche organisiert hatten, mit Petrus im Bunde, der für den Verlauf der Flugwoche für annehmbares Segelflugwetter sorgte. So gab es jeden Tag Segelflugbetrieb an der Winde, in dessen Verlauf unser Nachwuchs sich den unterschiedlichen Anforderungen des Wetters stellten und mit längeren Thermikflügen ihr Können unter Beweis stellten. Den vorläufigen Höhepunkt der noch jungen Saison gab es jedoch am Ostersamstag. Mit fünf Segelflugzeugen gelang der Einstieg in die Ostwelle des Odenwaldes. Der starke Ostwind dieses Tages löste auf der windabgewandten Seite des Odenwaldes Wellenaufwinde aus, in die man bei 1800 Meter aus den thermischen Aufwinden westlich der Raststätte Lorsch einfliegen konnte. Ruhiges, laminares Steigen ermöglichte uns einen traumhaften Blick von oben auf das Wolkenmeer. Die Handyshots von Isabelle geben einen Eindruck von der traumhaften Kulisse.