Angehende Piloten erwerben erfolgreich ihr Funksprechzeugnis!

Nach mehrjähriger Pause hat der Aero-Club Heppenheim wieder einen Kurs zum Erlangen des Funksprechzeugnisses, auch als BZF (Beschränkt gültiges Funksprechzeugnis) bekannt, durchgeführt. Dieses erlaubt den inhabenden Piloten weltweit im Luftverkehr zu funken und z.B. Freigaben für Flüge zu großen Flughäfen anzufragen.

Zwar ist Heppenheim nur ein kleiner Flugplatz, dennoch erlenen die Flugschüler hier schon das Funken beim Fliegen. Vieles davon ist bereits sehr ähnlich zum Funkverkehr an einem großen Flughafen. Allerdings ist Heppenheim nur ein sog. unkontrollierter Flugplatz, wodurch der Pilot im Funk hauptsächlich Informationen über seine Position und seine Absichten durchsagt. Fliegen tut er hier ohne Anweisungen aus dem Tower, die Informationen im Funk der anderen Piloten unterstützen dabei die Übersicht im Luftraum.

An einem großen Flughafen oder auch im Luftraum um diesen herum, muss vom Tower/Fluglotse explizit eine Erlaubnis über Funk eingeholt werden, um dort fliegen zu dürfen. Zur Kommunikation an einem kontrollierten Flugplatz ist das BZF erforderlich, im unkontrollierten Luftraum reicht die Pilotenlizenz bereits aus.

In der Ausbildung werden dann simulierte Flüge zwischen verschiedenen Flugplätzen geübt. Die Teilnehmer und Trainer verwenden die echten Flug-Karten und geben ihre Funkmeldungen so ab, als würden sie den Routen auf der Karte wirklich abfliegen. So ging es auch mal von Innsbruck nach Barcelona. Die anspruchsvollste Situation ist hierbei ein Anflug/Abflug von einem kontrollierten Flugplatz bei schlechter Sicht, da hierbei sehr präzise Angaben zum Flugverlauf erteilt und eingehalten werden müssen. Eine Herausforderung stellt die Umgewöhnung an die Aussprache mancher Begriffe dar. Zum Zwecke der klareren Verständlichkeit wird „zwei“ immer als „zwo“, „thousand“ immer als „tausand“ und „three“ immer als „tri“ ausgesprochen.

Das Training wurde in diesem Jahr durchgeführt von Volker Müller (beruflich Fluglotse) und Peter Riedle (Berufspilot). Somit konnte viel Praxiserfahrung der Ausbilder in das Training mit hineinfließen. Dieses hat über eine Onlinekonferenz stattgefunden. Ein Vorteil davon war, dass diese Situation den Funkverkehr beim Fliegen gut nachbilden konnte, da man sein gegenüber nicht sieht und auch nur über elektronische Hilfsmittel hört.

Aus Heppenheim hinaus sind Piloten schon durch ganz Europa und bis Nordafrika geflogen, dies wäre ohne BZF nicht möglich gewesen!

Insofern bedanken wir uns bei unseren Ausbildern Volker und Peter, sowie gratulieren wir allen zukünftigen Piloten zum erfolgreichen Bestehen der Prüfung!

PS: Auf dem Titelbild am Anfang des Artikels, das kleinste Flugzeug auf dem Vorfeld in der Mitte kommt aus Heppenheim…