Unter den Segelfliegern ist Winterzeit Werkstattzeit. Dies liegt ganz einfach daran dass den ganzen Tag draußen zu sein, einfach nicht soviel Spaß macht, wie im Sommer, und zudem ist im Winter kaum Thermik vorhanden, wodurch die Flüge kaum über Platzrunden hinausgehen. Aber das Wichtigste ist, dass alle unsere Flugzeuge einer jährlichen Wartung unterzogen werden müssen. Die ist gesetzlich vorgeschrieben und aus Sicherheitsgründen notwendig.
Deswegen holen wir alle unsere Flugzeuge nach Saisonende in die Werkstatt (Direkt an unserem Clubheim), um dort verschiedene Reparaturen und Wartungsmaßnahmen durchzuführen. Anhand der Bilder wollen wir nun einen kleinen Einblick in die Arbeiten geben, die bei uns im Winter stattfinden.
Wie man sieht ist unsere Werkstatt recht geräumig, in der Regel passen bis zu 3 Flugzeugrümpfe zusammen mit zwei Paar Flügeln problemlos in die Werkstatt. Dies ermöglicht es uns normalerweise schnell und parallel zu arbeiten, Pandemiebedingt sind nur wenige Leute dort, die dann aber umso mehr Platz haben. Rechts in der Werkstatt sieht man den Rumpf unserer ASK21, die dieses Jahr den Rekord für die meisten Starts in unserem Verein erzielt hat. Hier wurden diesen Winter unter anderem die Cockpit-Anzeigen ausgebaut und durch unsere Prüfer geprüft, damit die korrekte Funktion für die nächsten zwei Jahre sichergestellt ist. Instrumente, die diese Prüfung nicht bestehen, werden zum Hersteller zur Reparatur eingesendet. Des weiteren werden bei allen unserer Flugzeugen einmal jährlich im Winter die Tragflächen und der Rumpf poliert und gewachst.
Links in der Werkstatt sieht man unseren Rekordhalter für die meisten Flugstunden dieses Jahr, dies ist unser Motorsegler ASK16. Da dieses Flugzeug einen Kolbenmotor hat, braucht es dafür fachkundiges Personal, da die Wartung ungleich komplexer ist. Denn beim Fliegen wollen wir, dass der Motor möglichst niemals Probleme macht.
Am Ende der Werkstatttätigkeiten werden alle Flugzeuge eingehend von einem lizenzierten Prüfer überprüft, bevor die Betriebszulassung des Flugzeuges um ein Jahr verlängert wird. Hier im Bild sieht man auf der linken Seite den Prüfer (Auch ein Vereinsmitglied bei uns) zusammen mit unserem Motorseglerwart.
Doch auch während der Saison finden regelmäßig Kontrollen statt, so werden manche Sachen jeden Tag vor Inbetriebnahme geprüft (z.B. Motorölstand). Außerdem gibt es periodische Prüfungen alle 50h, alle 100h und alle 500h, bei denen vom Hersteller vorgeschriebene Arbeiten durgeführt werden müssen. Bei unserem Motorsegler war in diesem Winter eine 500h-Prüfung an der Reihe, bei der unter anderem die Vergaser ausgebaut und zum Hersteller zur Revision geschickt werden mussten. Man stelle sich vor das Auto müsste alle 6000km in die Werkstatt!
Aber zum Fliegen braucht man ja nicht nur ein Flugzeug, sondern auch einen Flugplatz. 32 Hektar zu pflegen ist ebenso keine zu unterschätzende Aufgabe. Zugegebenermaßen lässt sich der Großteil mit regelmäßigen Rasenmähen in Ordnung halten, denn der Boden besteht hauptsächlich aus Gras. Dafür braucht es allerdings schon einen Traktor, mit einem Handrasenmäher kommt man hier nicht weit.
Im Herbst verlieren unsere Bäume das Laub und um den Parkplatz ordentlich zu halten sammeln hier auf dem Bild ein paar Mitglieder das Laub auf. Des weiteren ebenen wir unseren Zufahrtsweg und das Fluggelände, nach langem Regen entstandene Schlaglöcher müssen gestopft werden, und auf dem Fluggelände kommt es immer wieder zur Schäden durch Kaninchen und Wildschweine.
Schließlich wird sich dieses Jahr ein größeres Projekt dem Ende zuneigen, nämlich die Wiederinbetriebnahme unserer K8. Mit viel Mühe haben unsere Vereinsmitglieder dieses Flugzeug wieder hergerichtet, um Schlussendlich wieder damit fliegen zu können. Dabei war sehr viel Arbeit vonnöten, vom Aufbau der Rumpfstruktur über das Bespannen (Verkleiden des Rumpfes mit gespanntem Stoff) und dem Lackieren. Auf dem letzten Bild sieht man den Rumpf vor der Bespannung in unserer Werkstatt.
Trotz stark verringerter Aktivität in der Werkstatt sind wir sehr gut vorangekommen und freuen uns schon auf die kommende Flugsaison, natürlich unter Beachtung der aktuellen Pandemiebeschlüsse.
Vielen Dank fürs Lesen und frohes Fliegen!